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Der therapeutische Bettbesuch

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Der therapeutische Bettbesuch

Der therapeutische Bettbesuch richtet sich an Bewohner als Angebot zur Einzelbeschäftigung. Natürlich können dies auch Pflegekräfte anbieten, die haben jedoch meist keine Zeit dazu. Ergotherapeuten und vor allem Betreuer/Alltagsbegleiter nutzen die 10min.-Aktivierung am Bett, um Bewohner zu besuchen und ihnen eine glückliche Spanne Zeit zu bringen.

Die Aktivierung von Bewohnern am Bett ist eine wichtige Maßnahme in der Pflege, um die körperliche und geistige Gesundheit der Patienten zu fördern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige Beispiele für 10-minütige Aktivierungsübungen, die im Bett durchgeführt werden können:

  • Finger- und Handübungen: dazu gibt es Finger- und Handübungen – vielleicht mit Musik – zu bewegen, indem sie ihre Finger öffnen und schließen oder ihre Hände ballen und öffnen. Dies kann helfen, die Feinmotorik und die Durchblutung zu verbessern.
  • Atemübungen: Bewohner sollen tief ein- und auszuatmen, um die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atmung zu verbessern. Durch Heben und Senken der Arme kann die Atmung vertieft werden. Luftballon-Badminton bei hochgestelltem Kopfende kann außerdem Spaß machen.
  • Gedächtnisübungen: das Erinnern an Ereignisse oder Namen von Personen, nimmt einen großen Stellenwert in der Lebensrückschau ein. Damit kann die geistige Schärfe verbessert werden. Auch das macht mehr Spaß, wenn es mit Bewegung verbunden werden kann.
  • Bewegungsübungen: auch im Bett können Bewohner gebeten werden, leichte Bewegungen wie Arm- oder Beinübungen im Bett durchzuführen, um ihre Muskelkraft und Flexibilität zu verbessern. Fenster öffnen für Frischluft, angemessene Kleidung, Lob und Anerkennung für messbare Erfolge.
  • Entspannungsübungen: progressive Muskelrelaxans, Musik hören, die das Herz berührt, Traumreise-Geschichten zuhören.
  • Singen: gemeinsam mit Bewohnern Lieder singen, um die Stimmung zu heben und ihre geistige und emotionale Gesundheit zu verbessern, Lieder, die der/die BewohnerIn liebt.

und weitere Ideen für den therapeutische Bettbesuch, Rollstuhlbesuch oder Tischbesuch

  • Spaziergang in Gedanken: den Bewohner dazu anzuleiten, sich einen Spaziergang in Gedanken durch eine schöne Landschaft vorzustellen, um ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Anhand von Fotos können Stadtspaziergänge gegangen werden, Museumsbesuch, Frühjahrsspaziergang usw.
  • Gespräche: gesprächsorientierte Biografiearbeit hat hier seinen Platz, Bewohner möchten sich über ihre Interessen oder Erinnerungen zu unterhalten, um ihre geistige Schärfe und emotionale Gesundheit zu fördern.
  • Vorlesen: jedenfalls lieben manche Bewohner, wenn sie Geschichten zuhören können. Damit wird die geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessert. Dementsprechend können es auch Bücher aus der eigenen Kindheit sein bzw. Bücher die sie selbst vorgelesen haben, Sportnachrichten, Todesanzeigen, Zeitungsschau, Liebesroman, Bibel … alles was gewünscht wird.
  • Massage: eine sanfte Massage an den Händen, Füßen oder Schultern anbieten, um ihre Entspannung und Durchblutung zu fördern.

Diese Aktivierungsübungen können individuell angepasst werden, um die Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Patienten zu berücksichtigen.

Der therapeutische Bettbesuch und der Plan B

Auf jeden Fall ist es wichtig bereit zu sein, dass das aktuelle Angebot, das sonst immer funktioniert, an dem Tag nicht auf Zustimmung trifft. So gibt es keine Alternative, man muss einen Plan B zu haben. Ohne Plan B kann es schwierig werden. z.B. kann dann der Bewohner die Betreuungskraft auffordern, das Zimmer zu verlassen. Plan B ist das, was den Bewohner wirklich bewegt. Dies kann ein kleines Lieblingsgericht sein, etwas Leckeres zu trinken, Fotos, die immer Emotionen berühren oder … oder.

Gerade morgen habe ich wieder dieses Seminar:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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